4. Teil - Habibi Media GmbH will verwirren: mit Berliner Anschrift und shopping-magazin24.de

02.04.2016 mit diversen Updates, zuletzt vom 11.05.2016 - Die auf der dunklen Seite stehen, scheuen das Licht der Öffentlichkeit. Vor allem hassen sie Berichterstattung, in denen gezeigt wird, dass man sich gegen sie wehren kann.

Manche versuchen dann, die für sie unliebsamen Berichte zu stoppen. Durch Drohungen. Durch Klagen. Mitunter haben sie damit Erfolg. Bei uns nicht. Jeden Rechtsstreit, den die Abzockerszene bislang wegen unserer Blog-Beiträge gegen uns angestrengt hatte, haben wir gewonnen.

Andere versuchen sich zu tarnen, indem sie Verwirrung stiften. Mit neuen Namen. Neuen Anschriften. Etwas, was spätestens mit dem nächsten Blog-Beitrag auf unserer Seite nicht mehr aufgeht.

Seit Herbst 2015 berichteten wir über die Habibi Media GmbH und ihren Geschäftsführer David Jähn. Die Firma betreibt die Internetseite Habibi.de, hinter der sich eine Abo-Falle verbirgt. Man erweckt den Eindruck, unglaubliche Ersparnisse bei Einkäufen seien möglich. Doch wer solcherart Geld sparen möchte, wird von der Habibi Media GmbH heftig zur Kasse gebeten.

Ob der Name Habibi.de schon zu sehr verbrannt ist? Jetzt taucht der nächste Name auf. Shopping-Magazin, Neefestraße 88, 09116 Chemnitz. Als „Projekt der Habibi Media GmbH, Deutschland“. Shopping-Magazin24.de nennt sich die Homepage.

Von der Habibi Media GmbH gibt es währenddessen eine neue Anschrift. Heute im Impressum von Habibi.de zu finden. Nicht mehr in Chemnitz. Jetzt in Berlin-Kreuzberg: Yorkstraße 71, 10965 Berlin.


Shopping-Magazin24.de statt Habibi

Über Twitter, Facebook und Co. werden Anzeigen geschaltet. Shopping-Magazin24.de verheißt Einkäufe zu Preisen, so günstig, dass sie sich nahezu auf dem Niveau von Hehlerware bewegen. Man muss sich nur anmelden. Wofür 1 EUR fällig werden. Und tappt in eine Falle. Denn versteckt werden weitere Kosten nach 14 Tagen angekündigt. Aus dem einen Euro werden innerhalb von zwei Jahren 256 EUR. So lange laufe mindestens der Vertrag, heißt es im Klein- und Schwachgedruckten. Es ist die Masche, die wir bereits in früheren Blog-Beiträgen beschrieben haben. Die Rechnung kommt von der Habibi Media GmbH. Gezahlt werden soll auf ein Konto der Berliner Sparkasse mit der Empfängerbezeichnung „shopping-magazin24.de“.

[Beispiel einer Rechnung von shopping-magazin24.de alias Habibi Media GmbH]


Häufige Namenswechsel schon früher

Mit immer neuen Namen und Internetseiten aufzutauchen war in der Vergangenheit eine Spezialität von David Jähn. 60 Namen wurden uns im Zusammenhang mit seiner früheren Firma Melango alias Handelssysteme GmbH alias B2B Technologies Chemnitz GmbH bekannt. Es bleibt abzuwarten, ob diese Masche wieder aufgenommen werden soll.


Berlin statt Chemnitz

Bis heute ist die neue Berliner Anschrift nicht im Handelsregister eingetragen. Ob man viel von der Habibi Media GmbH mit ihrem Geschäftsführer David Jähn im Altbau-Gebäude in der Berliner Yorkstraße antreffen wird, bleibt noch eine andere Frage. In dieser speziellen Geschäftswelt ist es jedenfalls verbreitet, mit Tarnadressen und Büroserviceunternehmen zu arbeiten, welche die Post weiter leiten. Wenn man die auf der Rechnung angegebene 24-Stunden-Service-Telefonnummer anruft, hat man es mit einem Call-Center zu tun.





Update vom 04.04.2016:
Neuer Anwalt, neue Preise, neue Namen

Nach nur zwei Tagen hat sich soviel getan, dass bereits das nächste Update in Sachen Habibi Media GmbH fällig ist.


Rechtsanwalt Nikolai Zutz taucht auf

Der nächste Anwalt ist aufgetaucht: Nikolai Fedor Zutz aus 49084 Osnabrück. Insidern der Abofallen-Branche ist der Name geläufig. Rechtsanwalt Nikolai Zutz war vor einigen Jahren bereits als Geldeintreiber von Unternehmungen wie der Tropmi Payment GmbH tätig. Damals noch unter den Bezeichnungen aninos anwaltsinkasso osnabrück (die Kleinschreibung ist kein Vertipper) oder KFZ Kanzlei für Forderungsmanagement Nikolai Zutz, Darmstadt. Die Masche dieser Firmen waren, ähnlich wie jetzt bei der Habibi Media GmbH, Abofallen. Auf Seiten wie top-of-software.de, software-und-tools.de, softwaresammler.de und opendownload.de.

Rechtsanwalt Nikolai Zutz geht derzeit mit gerichtlichen Mahnbescheiden des Berliner Amtsgericht Wedding gegen Betroffene der Habibi Media GmbH vor. Zuzüglich diverser Nebenkosten und Zinsen sollen die 256,53 EUR auf ein Konto der GLS Gemeinschaftsbank in Bochum zahlen – so jedenfalls das Wunschdenken von Rechtsanwalt Zutz und seiner Mandantschaft.

[Beispiel eines Mahnbescheid des Amtsgericht Wedding im Auftrag der Habibi Media GmbH]

Wer einen solchen Mahnbescheid erhält, muss innerhalb kurzer Fristen mit einem Widerspruch reagieren. Ansonsten kann ein Vollstreckungsbescheid ergehen, aus dem Anwalt Zutz eine Zwangsvollstreckung betreiben könnte.


Jetzt 77% teurer

Erneut wurde von der Habibi Media GmbH an der Abofallen-Schraube gedreht. Man will noch mehr Geld von den Betroffenen ausquetschen. Statt 1,00 EUR für vierzehn Tage werden jetzt 4,95 EUR als „Einzelzahlung“ verlangt. „Einmaliges Angebot“ heißt es dazu. Doch nach Art des Hauses soll es nicht bei einer solch einmaligen Zahlung bleiben. Versteckt heißt es im Schwachgedruckten: „Ohne Sonderkündigung: Kosten pro Jahr 279 Euro inkl. MwSt. Mindestvertragslaufzeit 2 Jahre.“ Dann sind aus 4,95 EUR schon 558 EUR geworden.

[Screenshot der Habibi-Premium-Anmeldemaske.de vom 04.04.2016]


Noch zwei Namen: billiger-shopping24.de und preiswert-shoppen24.de

Vor zwei Tagen hatten wir noch gerätselt, ob David Jähn das Spiel betreibt, wie bei seiner früheren Firma. Mit immer neuen Namen Verwirrung zu stiften. Heute wissen wir: er macht es. Der nächste Name ist aufgetaucht: billiger-shopping24.de. Schon mit der neuen Rechnungshöhe. 279 EUR sollen für das erste Vertragsjahr gezahlt werden. Binnen einer Woche, auf ein Konto bei der Deutschen Kreditbank Aktiengesellschaft, einem Unternehmen der BayernLB.

[Beispiel einer Rechnung von billiger-shopping24.de alias Habibi Media GmbH]

Und auch mit der Seite preiswert-shoppen24.de ist die Habibi Media GmbH auf Kundenfang.





Update vom 05.04.2016:
Bluff mit Urteilen und Strafanzeigen

Die Habibi Media GmbH treibt es mittlerweile so, wie man es aus der vorangegangenen Firma des David Jähn schon kannte. Mit Bluff und Drohung wird versucht, an das Geld der Betroffenenen zu gelangen. Mit einer in den letzten Tagen massenhaft ausgeworfenen Mahnung einer Abteilung „Forderungsmanagement, Abrechnungswidersprüche“ zum Beispiel. Darin heißt es unter anderem:

„Zum jetzigen Bearbeitungsstand gehe ich nicht davon aus, dass Sie unter Vorsatz einen Vertrag geschlossen haben, den Sie von vornherein nicht erfüllen wollten. Sollten sich im Laufe der Zeit andere Anhaltspunkte ergeben, die für eine Straftat wie etwa Fälschung beweisrechtlicher Daten oder Eingehungsbetrug sprechen, werde ich den Vorgang der zuständigen Staatsanwaltschaft übergeben und eine Strafanzeige erstatten.“

Und dann gibt es wieder einmal nach Art der Szene den Trick mit den erfundenen Urteilen. Gerichte hätten entschieden, dass ein rechtsverbindlicher Vertrag mit der Habibi Media GmbH zustande gekommen sei, wird in den Mahnungen weiter geschrieben. Aktenzeichen der Amtsgerichte Chemnitz, Frankfurt a. M., Meißen, Rotenburg und Rosenheim werden aufgeführt. Doch die Lüge erkennt man bereits an den Aktenzeichen. Diese reichen bis in das Jahr 2011 zurück. Zu dem Zeitpunkt gab es die Habibi Media GmbH nicht, sie wurde erst Ende August 2015 gegründet und im Oktober 2015 im Handelsregister eingetragen.





Update vom 06.04.2016:

Heute Mittag wurde der Umzug der Habibi Media GmbH von Chemnitz nach Berlin ganz offiziell bekannt gemacht. Durch die Eintragung im Handelsregister des Berliner Amtsgericht Charlottenburg zum Aktenzeichen HRB 175631 B. Als Geschäftsführer ist weiterhin nur David Jähn registriert.




Update vom 03.05.2016:

Noch eine Seite ist dazugekommen: einkaufsmagazin24.de




Update vom 11.05.2016: und Einkaufsmagazin48.de. Kann man jetzt auch mit den Einkaufsmagazinen96 und 192 rechnen?




In weiteren Blog-Beiträgen berichten wir über die Habibi Media GmbH und die Internetseite Habibi.de:

[Zum Blog-Beitrag vom 17.09.2015 mit diversen Updates: Neue Abofalle: www.habibi.de der Habibi Media GmbH aus Chemnitz – David Jähn ist wieder dabei]

[Zum Blog-Beitrag vom 20.01.2016: 2. Teil zur Habibi Media GmbH aus Chemnitz - Die häufigsten Fragen zu Habibi.de]

[Zum Blog-Beitrag vom 19.02.2016 - 3. Teil zur Habibi Media GmbH: Rechtsanwalt Erik Hammer soll Geld für habibi.de-Anmeldungen beitreiben]

[Zum Blog-Beitrag vom 13.07.2016: 5. Teil – Rechtsanwalt Erik Hammer ist jetzt Boss der Habibi Media GmbH aus Chemnitz]

[Zum Blog-Beitrag vom 07.04.2017: 6. Teil – Aus Habibi Media GmbH wird die Harmsworth-Windsor.de GmbH]




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